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CONTAINERN

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„Wenn ich übers Containern spreche, stelle ich mir nicht primär die Frage: „Was machen wir mit dem Müll: Spenden, Containern legalisieren, zu Tierfutter oder Biogas verarbeiten, trennen oder recyceln, sondern eher: 
Warum haben wir überhaupt so viel Müll?“ Produktion, Transport, Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur, Chemikalien: All das, was vor, während und nach der Herstellung passiert, schmeißen wir in den Müll. Aus reinem Überfluss!

Es ist für mich immer besonders schmerzhaft, wenn ich wochenlang an einem Supermarkt containern konnte und dann von heute auf morgen ein frisches glänzendes Schloss oder ein neuer Zaun den Weg versperrt. Für mich ein Symbol unserer paradoxen Welt. Auf der einen Seite machen wir uns Gedanken über den Klimawandel und auf der anderen Seite herrscht die wirtschaftsorientierte Wachstumsgesellschaft.
Beim Containern treffe ich die verschiedensten Menschen: Studierende, Aktivist:innen, Sparfüchse, aber eben auch Renter:innen, Geringverdiener:innen und Obdachlose. Viele haben weder ein Fahrrad noch ein Auto, um einfach zu einem anderen Supermarkt zu fahren. Das heißt, ihre Möglichkeit (bzw. ihr Grundrecht), an Lebensmittel zu kommen, liegt hinter verschlossenen Türen und ist für die Verbrennung vorgesehen. 

Ob ich Ekel empfinde? Ja, schon manchmal. Vor allem, wenn ich Fleisch finde, aber auch wenn Fruchtsaft mit Kaffeepulver oder Milch mit Mehl alles einsaut. Naja, ich wühle mich da trotzdem durch. Essbar sind die Sachen, sie müssen eben sauber gemacht werden.

Von dem, was ich finde, kann ich leben und sogar noch vieles weitergeben. Ich mag mir kaum vorstellen, wie viele Menschen insgesamt davon ernährt werden könnten.

Abstreiten will ich nicht, dass es mir einen Kick gibt. Die Angst, erwischt zu werden und das Erfolgserlebnis setzen auch bei mir Glücksgefühle frei.“



Lisa

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